Das systemisch-konstruktivistische Denken und Handeln zeichnet sich durch eine wertschätzende, nichturteilende Grundhaltung und die Orientierung an Ressourcen und Lösungen aus. Systemisches Denken geht von der Idee konstruierter Wirklichkeiten aus und berücksichtigt damit den Kontext der ratsuchenden Person oder Gruppe sowie die Dynamik von Selbstorganisationsprozessen. Es lädt dazu ein, andere Blickwinkel einzunehmen, querzudenken, Unterschiede wahrzunehmen und differierende Perspektiven ins Spiel zu bringen. So können erweiterte, oft überraschend einfache und wirkungsvolle Handlungsmöglichkeiten angesichts komplexer Situationen und Herausforderungen deutlich werden.
Das systemisch-konstruktivistische Denken ist darüber hinaus ausgesprochen pragmatisch. Daher sind systemische Denk- und Arbeitsweisen heute in vielen psychosozialen Kontexten, aber auch in Arbeitsfeldern der Wirtschaft – z.B. in der Organisationsberatung und im Coaching – fest verankert. Ein Leitmotiv ist die Idee der „Viabilität“ (Nützlichkeit). Das systemische Denken ist deshalb offen auch für andere nützliche Ansätze.